Die fünf beliebtesten Katzen im Gesundheitscheck

Die fünf beliebtesten Katzen im Gesundheitscheck

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Die Deutschen sind ein Volk der Katzenliebhaber. Zwischen Flensburg und Sonthofen leben rund 16,7 Millionen Stubentiger, was ziemlich genau der Einwohnerzahl von Kambodscha entspricht. Und obwohl die gemeine Hauskatze mit Abstand am häufigsten vertreten ist, entscheiden sich mehr und mehr Menschen für eine Rassekatze.

Doch mit besonderen Katzen kommen manchmal auch besondere Probleme, vor allem im Bereich der Gesundheit. Wir haben uns die Top 5 der beliebtesten Katzenrassen in Deutschland einmal genauer angeschaut und verraten in diesem Artikel, welche Rassen häufiger an bestimmten Krankheiten leiden, wie diese behandelt werden und was Katzenbesitzer vorbeugend tun können, um die Gesundheit ihrer Lieblinge zu unterstützen.

Britisch Kurzhaar

Britisch Kurzhaar

Ihre Beliebtheit bei den Deutschen verdankt die Britisch Kurzhaar nicht nur ihrem edlen Aussehen, sondern auch der Tatsache, dass es sich um eine der robustesten Katzenrassen handelt, die sie sich meist guter Gesundheit erfreut. Artgerecht Haltung und eine ausgewogene Ernährung vorausgesetzt, zeigen sich diese Stubentiger nur selten anfällig für Krankheiten und es gibt keine besonderen Erkrankungen, die bei dieser Rasse besonders häufig auftreten würden.Ein wenig anders sieht das aus, wenn Sie die BKH züchten möchten, da die Rasse von Erbkrankheiten wie der Polyzystischen Nierenerkrankung (PKD) und der hypertrophen Kardiomyopathie betroffen ist. Daher sollten nur Elternteile für die Zucht verwendet werden, die nicht von diesen Krankheiten betroffen sind.

Hang zu Übergewicht

Da Britisch Kurzhaar-Katzen über einen überaus ruhigen Charakter verfügen, neigen sie häufig zu Übergewicht, wenn sie im Haus gehalten werden. Um Schäden am Haltungsapparat zu vermeiden, sollten Besitzer auf eine ausgewogene Ernährung achten.

Maine Coon

Maine Coon

Die Maine Coon zählt zu den größten Hauskatzenrassen. Sie wird bis zu 120 Zentimeter lang und erreicht eine Schulterhöhe von gut 40 Zentimeter. In Verbindung mit ihrem langen Fell wirkt die Amerikanerin besonders imposant. Obwohl sie als besonders gute Jäger gelten, fühlen sich Maine Coons in der Nähe des Menschen überaus wohl und werden als besonders anhänglich beschrieben.Obwohl die Maine Coon als besonders robuste Rasse gilt und einzelne Katzen ein Lebensalter von 20 Jahren erreichen können, gibt es aufgrund eines relativ kleinen Genpools einige erbbedingte Erkrankungen, die den sanften Riesen zu schaffen macht. Dazu zählen vor allem

  • Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)
  • Hüftgelenksdysplasie (HD)
  • Polyzystische Nierenerkrankung (PKD)
  • Spinale Muskelatrophie

Schwere Katze, schwache Hüfte

Ausgewachsene Main Coon bringen ein stattliches Gewicht auf die Waage. Katzen werden bis zu sechs Kilogramm schwer, während es manch ausgewachsener Kater auf bis zu neun Kilogramm bringt. Das führt nicht selten zu einer anormalen Entwicklung und Degeneration der Hüftgelenke, die sogenannte Hüftdysplasie. Diese tritt zwar bei Hunden deutlich häufiger auf als bei Katzen, allerdings ist die Maine Coon einer der Hauptkandidaten für diese Erkrankung. Besonders häufig sind weibliche Tiere von der HD betroffen.

Was sind die Symptome einer HD?

Eine Maine Coon mit Hüftdysplasie ist nicht mehr in der Lage, sich schmerzfrei zu bewegen, was die Lebensqualität erheblich einschränkt. Glücklicherweise gibt sich diese Erkrankung mit deutlichen Symptomen zu erkennen. Dazu gehören

  • verminderte Aktivität
  • Schonhaltung verursacht durch Schmerzen
  • Knacken in den Hüftgelenken
  • verbreiterte Schultern
  • ein gebogener Rücken

Kann man einer HD vorbeugen?

Da es sich bei einer HD um eine erbbedingte Erkrankung handelt, gibt es nichts, was Katzenbesitzer tun könnten, um sie zu verhindern. Allerdings kann eine Gewichtskontrolle in Verbindung mit gelenksaufbauenden Substanzen und Nahrungsergänzungsmitteln dazu beitragen, den Prozess zu verlangsamen.

Norwegische Waldkatze

Norwegische Waldkatze

Die Norwegische Waldkatze hat sich in den 1930-er Jahren aus wild lebenden Bauernkatzen entwickelt. Die gezielte Zucht begann erst 40 Jahre später und erst seit 1977 ist die Norwegerin als offizielle Rasse anerkannt. Seitdem leidet die Population zuweilen unter Inzucht, was zur Verbreitung von Erbkrankheiten beiträgt, die bei Norwegischen Waldkatzen häufiger auftreten als bei anderen Rassen. Dazu zählen vor allem die

  • Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)
  • Glykolen Speichererkrankung (GSD IV)
  • Pyruvatkinase Defizienz (PK)

Bei besonders großen und schweren Exemplaren kommt es häufiger zu Hüftdysplasie, also einer Fehlbildung des Hüftgelenks.

HCM – Norweger mit schwachem Herzen

Bei der hypertrophen Kardiomyopathie handelt es sich um die mit Abstand am häufigsten auftretende Herzerkrankung bei Katzen, und auch die Norwegische Waldkatze bleibt davon nicht verschont. Die HCM führt zu einer Verdickung des Herzmuskels der linken Herzkammer und betrifft entweder die komplette linke Kammerwand inklusive der Herzscheidewand oder nur einzelne Abschnitte.Tierärzte unterscheiden zwischen der primären und sekundären HCM. Während die primäre HCM eine genetisch bedingte Erkrankung ist, kann die sekundäre HCM durch. 

Aortenstenosen, Bluthochdruck oder eine Überfunktion der Schilddrüse hervorgerufen werden.

Siamkatze

Siamkatze

Es gibt kaum eine Katzenrasse, die eleganter daherkommt als die Siamkatze. Vor allem ihr menschenbezogenes, verspieltes und selbstbewusstes Auftreten hat die Katze, die ursprünglich aus dem heutigen Thailand stammt, zu einer der beliebtesten Rassen in Deutschland werden lassen.Aufgrund der starken Nachfrage in den 1950-er Jahren litten Siamkatzen unter etlichen gesundheitlichen Problemen und hatten unter anderem mit Knickschwänzen und einem schwachen Immunsystem zu kämpfen. Und obwohl die Siamesen heute zu den robusteren Rassekatzen zählen, leiden viele von ihnen noch immer unter diversen Erbkrankheiten. Dazu zählen

  • Schielen
  • Augenzittern
  • Progressive Retinaatrophie
  • Endokardiale Fibroelastose
  • Persistierender Ductus arteriosus
  • Krebs
  • Stoffwechselerkrankungen

Viele Siamesen leiden unter Amyloidose

Siamkatzen sind besonders gefährdet, an Amyloidose zu erkranken. Dabei handelt es sich um eine vererbbare Eiweißstoffwechselstörung, bei der bestimmte Proteine, die sogenannten Amyloide, nicht abgebaut und ausgeschieden werden können. Vielmehr setzen sie sich in den Zellzwischenräumen ab. Dort wirken sie toxisch auf die Zellen und zerstören die Struktur des befallenen Organs. Siamkatzen sind besonders anfällig für die Leberamyloidose.

Was sind die Symptome einer Amyloidose?

Die Symptome einer Amyloidose hängen davon ab, welches Organ von der Erkrankung befallen ist. Oft sind sie aber so unspezifisch, dass es selbst erfahrenen Katzenbesitzern schwer fällt, die Symptome auszumachen. Zu den generellen Anzeichen gehören

  • Flüssigkeitsverlust
  • häufigeres und vermehrtes Trinken
  • häufigeres Urinieren
  • Abmagerung
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Gelbe Verfärbung der Schleimhäute durch Einlagerung von Farbstoffen aus der Galle
  • Diabetes mellitus

Ob es sich angesichts dieser eher vagen Symptome tatsächlich um Amyloidose handelt, kann allerdings erst nach dem Tod  der Katze festgestellt werden. Ein Gentest zur Feststellung von Amyloidose gibt es noch nicht. 

Therapiemöglichkeiten bei Amyloidose

Die Behandlung einer Amyloidose erfolgt symptomatisch. Das bedeutet, dass lediglich die Symptome behandelt werden, um die Lebensqualität der Katze zu erhöhen. Das Fortschreiten der Krankheit selbst, die immer tödlich verläuft, kann nicht verhindert werden.

Vorbeugung von Amyloidose

Besitzer von Siamkatzen sollten regelmäßig die Funktionsweise der Niere und der Leber durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt untersuchen lassen. Befindet sich die Erkrankung noch im Frühstadium, kann ihr Verlauf mit einer Umstellung der Ernährung und Medikamenten verlangsamt werden, wie man in einem Artikel der Petdoctors nachlesen kann.

Perserkatze

Perserkatze

Mit ihrem langen, flauschigen Fell, dem flachen Gesicht und ihrer kurzen Nase hat die Perserkatze die Herzen der Deutschen im Sturm erobert. Die Nachfrage nach den langhaarigen, ruhigen und zuverlässigen Katzen war so groß, dass in den 1970-er Jahren eine Massenzucht einsetzte, bei der die Gesundheit der Tiere nicht mehr im Vordergrund stand, sondern der finanzielle Profit. Immer wieder kam es zu Inzest, bei dem blutsverwandte Tiere verpaart wurden, was zu einigen rassetypischen Krankheiten geführt hat, die auch heute noch von einer Generation auf die nächste vererbt werden.

Polyzystische Nierenerkrankung (PKD)

Studien belegen, dass rund ein Drittel der Perserkatzen an der Polyzystischen Nierenerkrankung (PKD) leiden. Dabei werden die Katzen mit kleinen Zysten in der Niere geboren, die im Laufe der Jahre größer werden. Dadurch werden die Nieren zunehmend beschädigt, was zu einer chronischen Nierenschwäche führt, bevor die Katze schließlich an Nierenversagen stirbt.

Was sind die Symptome bei PKD?

Perserkatzen, die an PKD leiden, zeigen die typischen Symptome eines allgemeinen Nierenversagens auf. Dazu zählen vor allem

  • Appetitlosigkeit
  • häufigeres und vermehrtes Trinken
  • häufigeres Urinieren
  • Apathie
  • Erbrechen
  • Gewichtsverlust
  • Schmerzen (bei bakteriellem Befall der Zysten)
  • vergrößerter Bauchumfang

Durch das anhaltende Wachstum der Zysten verlieren die Nieren mehr und mehr ihre Funktion, das Blut der Katze zu filtern. Das kann zu Komplikationen in der Blase und starken Bauchschmerzen führen. 

Therapiemöglichkeiten bei PKD

Eine Heilung dieser Nierenerkrankung ist nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht möglich. Tierärzte müssen sich daher auf die Behandlung der Symptome und die Verlangsamung der Krankheit beschränken. Dabei werden spezielle Medikamente eingesetzt, um die Schmerzen zu unterdrücken und die Lebensqualität der Katze zu verbessern. Die genaue Art der Behandlung unterscheidet sich allerdings von Tier zu Tier. Vorbeugung von PKDEine Vorbeugung ist bei PKD leider nicht möglich, da es sich um eine erbbedingte Erkrankung handelt. Allerdings kann das Harnsystem beispielsweise mit der Gabe von Cranberries, Natriumchlorid und Rosmarin unterstützt werden.

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